Selbstfürsorge wirkt, das bestätigt auch die Wissenschaft

Wie wohltuend es doch ist, sich gemeinsam mit den Möglichkeiten zur Selbstfürsorge zu beschäftigen! An der Fachtagung von palliative aargau und den Aargauer Landeskirchen vom 8. März 2024 wurde Palliative Care-Fachpersonen und Ehrenamtliche darin bestärkt, gut zu sich selbst zu schauen.

Die Frage, wie Menschen mit einer schweren Krankheit, deren Angehörige aber auch Fachpersonen Energie schöpfen können, ist auf grosses Interesse gestossen. Mit rund 100 Teilnehmenden war die Veranstaltung ausgebucht und die Aula des Careum Aarau bis auf den letzten Platz besetzt. Die Inputs der drei Referent:innen kreisten um die Themen Meditation und Kontemplation als effektiven Weg zu mehr Selbstfürsorge.

Prof. Simon Peng-Keller, Professor für Spiritual Care am Theologischen Seminar der Universität Zürich, beschrieb das Phänomen der Tiefenresonanz. Er erklärt, was aus theologischer Perspektive passiert, wenn Meditation oder Gebet gelingt. Prof. Peng-Keller zeigte, dass das Gefühl von Verbundenheit und tiefer Zufriedenheit, welches manche Meditierenden erleben, wissenschaftlich gut erforscht ist.

Dr. Alexander Bischoff legte in seinem Referat den Fokus auf die Wirkung von Spiritual Self-Care und stellte einen Fall aus dem Forschungsprojekt Kirchliche Freiwillige in der Gemeindepflege: Entlastungsangebot für pflegende Angehörige (KIPA) vor. Das gemeinsame Projekt von Uni Zürich und der Hochschule für Gesundheit Freiburg untersuchte, wie sich das Meditieren von Psalmen auf die Situation von pflegenden Angehörigen auswirkt. Der Basler Pflegewissenschaftler gab einen Einblick in das Forschungsprojekt und zeigte anhand von Interview-Auszügen, wie sich eine Teilnehmerin im Verlauf des Projekts zunehmend resilient und gestärkt fühlte. 

Dr. Martina Holder-Franz, Bildungsverantwortliche für Palliative Care bei den Aargauer Landeskirchen öffnete in ihrem Referat den Blick auf Kraftquellen und zeigte anhand eigener Forschungen im Rahmen ihres Doktorats, aus welch vielseitigen Quellen schwerkranke Personen Mut und Zuversicht schöpfen. Von ihren Interview-Partner: innen wurden zum Beispiel der blühende Garten draussen vor dem Fenster oder die geliebten Landschaftsbilder im Wohnzimmer als wichtige Kraftquellen genannt.

Ein weiteres Highlight der Tagung war eine angeleitete Klangmeditation mit dem Klangkünstler Benjamin Mayer, der mit dem Handpan eine wunderbare Möglichkeit zur Entspannung und Besinnung bot.

Aber nicht nur Methoden im Bereich Achtsamkeit, Mediation und Gebet sind eine Stütze in herausfordernden Situationen. Während der Fachtagung wurde ganz ohne Worte deutlich, dass aus der gemeinsamen Vision und dem Engagement von so vielen unterschiedlichen Fachpersonen und Ehrenamtlichen ein Zusammenhalt entsteht, der trägt.

palliative aargau und die Aargauer Landeskirchen bedanken sich herzlich bei allen Mitwirkenden!