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Rückblick "GOTT": Beeindruckendes Stück und berührendes Podium

Am 10. Januar wurde im Kurtheater Baden GOTT von Ferdinand von Schirach gespielt. Im Anschluss fand im Neuen Foyer ein Podiumsgespräch mit Dieter Gerster, Dr. med. Johannes Lukaschek sowie Dr. med. Marion Schafroth statt. Die drei Fachpersonen gaben dem Publikum einen Einblick in den Umgang mit dem Wunsch nach Sterbehilfe in ihrem Berufsalltag und in die Möglichkeiten, die eine umfassende Palliative Care bietet.

Im Stück GOTT von Ferdinand von Schirach hatte das Publikum das letzte Wort. Die Zuschauer:innen wurden nach den Ausführungen des fiktiven Ethikrats aufgefordert, abzustimmen. Soll Hauptfigur Elisabeth Gärtner das Rezept für ein tödliches Medikament erhalten? Obwohl sie kerngesund ist? Im Kurtheater Baden war das Publikum auf der Seite von Frau Gärtner: Eine deutliche Mehrheit stimmte "ja".

Nach dem beeindruckenden, fiktiven Streitgespräch fand im Neuen Foyer ein Podium mit realen Expertinnen und Experten statt. Dieter Gerster (Seelsorger Palliativstation Spital Zofingen), Dr. med. Johannes Lukaschek (Onkologe in Baden) und Dr. med. Marion Schafroth (Fachärztin für Anästhesie FMH und Präsidentin exit) erzählten, wie sie mit Sterbewünschen umgehen.

Alle drei Fachpersonen werden in ihrem Berufsalltag mit dem Wunsch von Patient:innen und Klient:innen konfrontiert, dem eigenen Leben eine Ende zu setzen. Im Gespräch mit Moderatorin Elena Ibello wurde deutlich: Bei der Begleitung von Patient:innen und Klient:innen mit Sterbewunsch steht im Fokus, die begleitete Person in ihrer herausfordernden Situation bestmöglich zu unterstützen.

"Wissen Sie", brachte Seelsorger Dieter Gerster seinen Umgang mit dem komplexen Thema auf den Punkt, "ich könnte jetzt ganz ausführlich meine Haltung zu dieser Frage erläutern. Wenn ich auf der Palliativstation beim Patienten oder bei der Patientin am Bett stehe, spielt meine Meinung aber gar keine Rolle. Dann zählt die Frage: Welches Bedürfnis hat die Patient:In jetzt im Moment, und wie kann ich sie/ihn bestmöglich unterstützen? Wenn mein Gegenüber kämpfen will, bestärke ich sie/ihn darin. Wenn nicht, ebenfalls". Es gehe ihm zudem um die Fragen: «Was möchte ich, das nach meinem Tod bleibt? Welche Werte? Was ist mir wichtig im Leben? Worauf kann ich stolz sein?»

Auch Dr. med. Johannes Lukaschek stellt fest, dass ab einem gewissen Zeitpunkt weniger medizinische als vielmehr philosophische Fragen an Wichtigkeit zunehmen: «Bin ich zufrieden? Habe ich gemacht, was mir wichtig war?» Dr. med. Marion Schafroth ergänzte, es sei ihr ein grosses Anliegen, dass Klientinnen und Klienten nach einem Gespräch mit einem Gefühl der Ermächtigung nach Hause gehen. 


Rund 100 Zuschauer:innen blieben nach dem Theaterstück im Kurtheater, um sich das Podiumsgespräch anzuschauen. Eine berührende Ergänzung zu einem beeindruckenden Theaterstück!

Das Podiumsgespräch wurde organisiert von palliative aargau. Mit der Unterstützung von Hospiz Aargau, Kantonsspital Baden, Stiftung palliacura, und Reformierte Kirche Baden plus. 

Rückblick "GOTT": Beeindruckendes Stück und berührendes Podium

Am 10. Januar wurde im Kurtheater Baden GOTT von Ferdinand von Schirach gespielt. Im Anschluss fand im Neuen Foyer ein Podiumsgespräch mit Dieter Gerster, Dr. med. Johannes Lukaschek sowie Dr. med. Marion Schafroth statt. Die drei Fachpersonen gaben dem Publikum einen Einblick in den Umgang mit dem Wunsch nach Sterbehilfe in ihrem Berufsalltag und in die Möglichkeiten, die eine umfassende Palliative Care bietet.

Im Stück GOTT von Ferdinand von Schirach hatte das Publikum das letzte Wort. Die Zuschauer:innen wurden nach den Ausführungen des fiktiven Ethikrats aufgefordert, abzustimmen. Soll Hauptfigur Elisabeth Gärtner das Rezept für ein tödliches Medikament erhalten? Obwohl sie kerngesund ist? Im Kurtheater Baden war das Publikum auf der Seite von Frau Gärtner: Eine deutliche Mehrheit stimmte "ja".

Nach dem beeindruckenden, fiktiven Streitgespräch fand im Neuen Foyer ein Podium mit realen Expertinnen und Experten statt. Dieter Gerster (Seelsorger Palliativstation Spital Zofingen), Dr. med. Johannes Lukaschek (Onkologe in Baden) und Dr. med. Marion Schafroth (Fachärztin für Anästhesie FMH und Präsidentin exit) erzählten, wie sie mit Sterbewünschen umgehen.

Alle drei Fachpersonen werden in ihrem Berufsalltag mit dem Wunsch von Patient:innen und Klient:innen konfrontiert, dem eigenen Leben eine Ende zu setzen. Im Gespräch mit Moderatorin Elena Ibello wurde deutlich: Bei der Begleitung von Patient:innen und Klient:innen mit Sterbewunsch steht im Fokus, die begleitete Person in ihrer herausfordernden Situation bestmöglich zu unterstützen.

"Wissen Sie", brachte Seelsorger Dieter Gerster seinen Umgang mit dem komplexen Thema auf den Punkt, "ich könnte jetzt ganz ausführlich meine Haltung zu dieser Frage erläutern. Wenn ich auf der Palliativstation beim Patienten oder bei der Patientin am Bett stehe, spielt meine Meinung aber gar keine Rolle. Dann zählt die Frage: Welches Bedürfnis hat die Patient:In jetzt im Moment, und wie kann ich sie/ihn bestmöglich unterstützen? Wenn mein Gegenüber kämpfen will, bestärke ich sie/ihn darin. Wenn nicht, ebenfalls". Es gehe ihm zudem um die Fragen: «Was möchte ich, das nach meinem Tod bleibt? Welche Werte? Was ist mir wichtig im Leben? Worauf kann ich stolz sein?»

Auch Dr. med. Johannes Lukaschek stellt fest, dass ab einem gewissen Zeitpunkt weniger medizinische als vielmehr philosophische Fragen an Wichtigkeit zunehmen: «Bin ich zufrieden? Habe ich gemacht, was mir wichtig war?» Dr. med. Marion Schafroth ergänzte, es sei ihr ein grosses Anliegen, dass Klientinnen und Klienten nach einem Gespräch mit einem Gefühl der Ermächtigung nach Hause gehen. 


Rund 100 Zuschauer:innen blieben nach dem Theaterstück im Kurtheater, um sich das Podiumsgespräch anzuschauen. Eine berührende Ergänzung zu einem beeindruckenden Theaterstück!

Das Podiumsgespräch wurde organisiert von palliative aargau. Mit der Unterstützung von Hospiz Aargau, Kantonsspital Baden, Stiftung palliacura, und Reformierte Kirche Baden plus.